Nach meinem Verständnis ist Intuition eine in allen Menschen biologisch angelegte Ressource, welche uns hilft unsere Leben besser und erfolgreicher zu gestalten. Sie ist neben unserem Verstand eine weitere Möglichkeit Informationen zu bekommen und zu nutzen. Ein weiteres hilfreiches Werkzeug im Werkzeugkasten unseres Lebens.
Intuition erweitert also unsere Fähigkeit Dinge des Lebens besser zu erkennen, einzuordnen und in für uns sinnvolle Entscheidungen und Handlungen umzusetzen. Sie ergänzt unser Gewohnheitsdenken, was vor allem in besonderen Situationen des Lebens wichtig ist. Auf dem Weg zur freien Entfaltung Ihrer Intuition und Lebenskraft ist es wichtig mögliche mentale Hindernisse zu erkennen und aufzulösen.
Der Mensch verfügt über fünf klassische Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen. Aus meiner Sicht kann man unser freies Denken als sechsten und unsere Intuition als siebten Sinn bezeichnen.
Jeder Mensch kennt intuitive Wahrnehmungen, welche oft als „Bauchgefühl“ oder Ahnung bezeichnet werden. Beispiele hierfür sind eine Vorahnung bekommen wer gerade anruft oder unerklärliche Impulse sich mit Menschen in einem Vorhaben zu engagieren oder nicht.
Es gibt Menschen die ihre intuitiven Fähigkeiten schätzen und andere, die diese Erfahrungen als unlogisch oder verwirrend abtun. Unsere westliche Kultur ist eher skeptisch gegenüber diesem Werkzeug eingestellt – allerdings ändert sich das zunehmend und eine neue Offenheit entsteht. Selbst in unserer beruflichen Welt und der Wissenschaft wurde begonnen intuitive Prozesse als Ergänzung zu logischen Denken und Planen einzusetzen. Stichworte sind hier Ideenentwicklung, Entscheidungsfindung, Konfliktlösung und Co-Kreation in Arbeitsgruppen.
Meiner Auffassung nach lassen sich grob zwei Arten von Intuition unterscheiden. Eine kognitive professionelle Intuition, welche sich aus jahrelangen erlernten Erfahrungen (unserem Ich) zu einem Thema speist.
Tiefe Intuition ist unabhängig von Erlerntem und unseren Gewohnheiten. Sie entsteht in unserem verbundenen unwillkürlichen Bewusstsein (unserem Selbst) jenseits unseres Alltagverstandes und zeigt sich sehr individuell.
Die Antwort ist ja und nein. Da unsere professionelle Intuition von Gelerntem abhängig ist, ist sie anfällig für Fehleinschätzungen und kann somit auch falsch liegen. Das passiert vor allem dann, wenn sich die Rahmenbedingungen verändert haben oder wenn Gewohnheitsdenken und Intuition vermischt werden. Die tiefe Intuition liegt immer richtig und wird von Menschen als hilfreich und passend erlebt. Voraussetzung ist allerdings, dass wir in der Lage sind intuitive Wahrnehmungen von Gedanken zu unterscheiden und diese nicht vermischen.
Unsere intuitiven Fähigkeiten zeigen sich sehr individuell, so wie unsere Persönlichkeit oder unser Lebensweg. Die einen erhalten intuitive Wahrnehmungen eher bild- oder symbolhaft, während in andere Worte oder Sätze entstehen. Es gibt Menschen die ihren intuitiven Strom als inneren Impuls, besonderes Erleben oder gefühlsartig spüren. Andere wiederum beschreiben ihre intuitiven Informationen als tiefe Ahnung, Sinn für Möglichkeit oder inneres Wissen. Viele Menschen haben dabei Zugang zu mehreren „Kanälen“ und ihre persönliche Präferenz. Was diese unterschiedlichen Erscheinungsformen allerdings gemeinsam haben ist ein immer positives, leichtes und hilfreiches Erleben von Sinn im Moment der Wahrnehmung.
Spannend ist jetzt natürlich die Frage: Welcher Intuitionstyp bin ich?
Die Art und Weise wie sich Intuition zeigt ist für viele Menschen eher ungewohnt, vor allem im Vergleich zum Alltagsdenken. Intuitive Botschaften erscheinen oft diffus und eher unkonkret, wenn wir sie direkt mit unseren Gedanken vergleichen. Hintergrund ist, dass beide grundlegend unterschiedliche Art von Informationen sind, welche sich wunderbar ergänzen.
Unsere gewohnten Denkmuster sind oft sehr schnell, laut und dominant in unserer Wahrnehmung, während Intuitionen sich eher langsamer, leiser und sanfter zeigen (es gibt Ausnahmen in Notsituationen). Die Kraft unserer Alltagsgedanken kann also problemlos unsere Intuition übertönen, vor allem dann, wenn wir uns noch nicht bewusst mit unserem siebten Sinn beschäftigt haben. Mit etwas Übung und Erfahrung haben wir jederzeit die Wahl unsere Aufmerksamkeit auf das eine oder andere zu richten.
Es gilt nun die Frage: Wie unterscheide ich Gedanken von intuitiven Wahrnehmungen?
Über die Jahre meiner Beschäftigung mit Intuition habe ich verstanden, dass es eine Reihe von Hindernissen gibt, welche das Erkennen und Vertrauen in unsere intuitiven Fähigkeiten erschweren oder sogar verhindern. Es gelingt uns nicht Erkenntnisse in Handlungen zu bringen, um nachhaltige Veränderungen zu leben.
Spannenderweise sind das meist die gleichen Hindernisse welche auch unser freies kreatives Denken und Handeln einschränken und uns in unserem ungünstigen Gewohnheitsmustern halten. Aufführen möchte ich hier, z.B. einschränkende Glaubenssätze, fesselnde Erlebnisse aus der Vergangenheit, belastende Konflikte, Lebenskraft und Gesundheit zehrende Gewohnheiten, wiederkehrende Sorgen und Ängste, Grübeln sowie Selbstwertkrisen.
Hinter unseren grössten Wunden liegen unsere besten Kräfte versteckt und warten darauf freigelegt zu werden.
Ein wichtiger Schritt auf der Reise ihrer Intuitionsentwicklung ist es also die grössten Hindernisse aufzuspüren, zu erkennen und aufzulösen. Dies machen wir gemeinsam intuitiv mit verschiedenen alten und neuen Methoden und Techniken, welche ich seit Jahren erfolgreich einsetzte. Dafür braucht es als Voraussetzung nur einem Entschluss, etwas Mut und einen Moment gemeinsamer Zeit. In 60 bis 90 Minuten können wir viel gemeinsam erreichen.
Schritte der
Intuitionsentwicklung
In einem nächsten wichtigen Schritt geht es darum Ihren eigenen intuitiven Strom zu entdecken und zu erforschen. Es ist jetzt wichtig Ihren intuitiven Wahrnehmungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und diese mit gedanklichen Impulsen abzugleichen. Gibt es Unterschiede im Erleben und in der Art der Informationen?
Im Gegensatz zu unserem klassischen Denken entziehen sich die intuitiven Wahrnehmungen meist einem direkten, bestimmenden Zugriff. Das erscheint erstmal ungewohnt, da intuitiven Informationen anders zu Tage treten als Gedanken. Intuition lässt sich also nicht kommandieren oder einfordern. Sie lässt sich allerdings einladen und wie ein Geschenk empfangen. Der Verstand sollte für einen Moment ruhig und absichtslos werden, damit die sanfte Stimme der Intuition nicht überhört wird. Diese Erkenntnis ist sehr wichtig für Ihre Intuitionsentwicklung und sollte in sich tief erlebt werden – reines intellektuelles Wissen reicht dafür leider nicht. Für manchen Verstand kann es eine Herausforderung sein, die Kontrolle für einen Moment abzugeben und offen zuzuhören. Auch dieser wichtige Schritt kann gut durch Techniken und etwas Übung unterstützen werden.
In einer letzten wichtigen Phase geht es darum Ihren intuitiven Wahrnehmungen zu vertrauen und diese für Ihr Leben sicher als Ressource zu nutzen. Übung und Dabeibleiben machen hier den Meister. Intuition und freier Verstand werden ein Team, sie arbeiten auf Augenhöhe zusammen und ergänzen sich zum Wohl Ihres Lebenserfolges. Es gelingt Ihnen aktiv und kraftvoll zu handeln. Sie erkennen in Situationen welches der beiden Werkzeuge für Sie jetzt besser geeignet ist und die Führung übernehmen sollte. Sie gleichen Erkenntnisse Ihrer Intuitionen und Ihres freien Verstandes zueinander ab und wechseln ihr Werkzeug, wenn es sinnvoll ist. Es entsteht eine Balance, die Ihnen Kraft, Leichtigkeit, Freude und Sinn für Ihr Leben schenkt.
Der gute Umgang mit Intuition und freiem Denken lässt sich also erlernen, so wie eine Fremdsprache, ein Musikinstrument oder eine Sportart. Ich freue mich auf Sie.
Die Kraft unseres siebten Sinnes und die wichtige Zusammenarbeit zwischen Verstand und Intuition war vielen intakten indigenen Kulturen schon seit Jahrtausenden bekannt. Sie richteten ihre Lebensweisen und die Erziehung ihrer Kinder danach aus. Innere und äussere Balance ist für sie ein hohes erstrebenswertes Gut.
Danke an alle Menschen die ihr altes Wissen teilen und geteilt haben. Danke, dass ich von euch lernen konnte.
„Mitakuye Oyasin – Wir sind alle verwandt und sollten uns bemühen in Einklang miteinander zu leben“.
Unsere moderne Neurowissenschaft und Psychologie fangen an dieses alte Wissen neu zu entdecken und in unsere heutige Zeit zu übersetzten. Ich freue mich darauf.